Mittwoch, 29. Juni 2011

“Hier “, sprach Herr Scherl, “kamen ein paar Anfragen wegen dem Brot-Spargel-Crème-Suppe-Rezept rein, die wir natürlich, wie immer, nach bestem Wissen beantworten wollen und werden. Bitte …”.

“»Wenn«,”, verlas der Leserbriefbeautragte, “»ich diese Suppe nach diesem Rezept zubereite, bin ich bis zum Frühstück«, so fragt die erste Anfragerin an, »verhungert.«.”.

“Oui.”, sprach der maître cuisinier.

“Maître,”, sprach der Herr Scherl, “ich glaube, sie möchte wissen, “wie sie ihr vorzeitiges Ableben verhindern kann.”.

“Alors,”, sprach der maître cuisinier, “pourquoi elle ne le demande pas?”.

“Maître …”.

“Alors,”, sprach der maître cuisinier, “sie kann die Suppe, zum Beispiel, schon am Abend vorher zubereiten, dann ist das Brot bis zum nächsten Morgen sehr gut zerweicht, die Suppe schön sämig und muß nur noch kurz aufgewärmt und durchgerührt werden.”.

“Danke,”, sprach Herr Scherl, “die zweite Anfrage …”.

“»Das«,”, verlas der Leserbriefbeautragte, “»Rezept ist mir zu«, so fragt der zweite Anfrager an, »aufwendig.«.”.

“Alors,”, sprach der maître cuisinier, “peut-être qu'il préfère manger un sandwich du beurre?”.

“…”.

“Alors,”, sprach der maître cuisinier, “er kann auch einfach die Tüten-Spargel-Crème-Suppe nach Anweisung zubereiten, die Brotwürfel reinschmeißen, durchköcheln lassen et voilà.”.

“Danke.”, sprach Herr Scherl, “Die dritte Anfrage bitte.”.

“»Kann«,”, verlas der Leserbriefbeautragte, “»ich das Rezept statt mit Brot, Spargel und Crème auch mit etwas anderem zubereiten? Zum Beispiel mit«, so fragt der dritte Anfrager an, »Dorade?«.”.

“Maître …”.

“Maître?”.

“Der maître ist gerade”, sprach der Sanitäter, “unpäßlich und kann jetzt nicht antworten.”.

“Haben”, frug Herr Scherl, “wir noch eine Anfrage, für die wir den maître nicht brauchen?”.

“Moment”, kramte der Leserbriefbeauftragte in den Unterlagen, “…; …; …; …! … hierisnocheine …”.

“Wenn”, sprach Herr Scherl, “ich also bitten darf, Herr Leserbriefbeauftragter.”.

“»Was«,”, verlas der Leserbriefbeautragte, “»will uns die maîtresse de la quisine da sagen wegen dem«, so fragt der Anfrager an, »Spargel?«.”.

“Die”, sprach der aide-cuisinier, “is grad beim Spargelschälen. Ich frag mal.”.

“Auch”, sprach Herr Scherl, “das noch.”.

“Soll”, frug der Pausenbeauftrage, “uns der Kohr der Köche derweil mit etwas Gesang unterhalten?”.

“Gute”, sprach Herr Scherl, “Idee. Bitte …”.

“Einliedzwodrei”, sprach der Musikalbeauftragte.

“O”, sang der Kohr der Köche, “Du schö-hö-ö-ner We-he-ester-wallt …”.

“Primadamenschlüpfer!”, (unisono).

“Überdeinehö-enfeiftderwinnt …”

“Die”, gab der aide-cuisinier Bescheid, “maîtresse de la cuisine sagt, sie weiß es auch nich und wir sollen Tick oder Tieg fragen oder so ähnlich.”.

“Oder gar”, sprach Herr Scherl, “Tick, Trick und Track?”.

Leises Seufzen aus der Studierstube des Literaturbeauftragten.

“Nun“, sprach Herr Scherl, “wir werden das heut nicht mehr zu Aller Zufriedenheit klären können, aber wir sind doch ein Gutstück vorangekommen. Besten Dank, meine Damn und Herrn und auch Ihnen, verehrte Anfrager. Tragen Sie Ihre Anfragen bitte weiterhin wie gehabt in das Anfrageformular ein. Wir werden und wollen sie natürlich, wie immer, nach bestem Wissen beantworten. Gutnamnd.”.

“Und”, sprach Herr Scherl in die rechte Küchenecke, “Sie, Herr Doradenbeauftragter, und ich, wir sprechen uns noch.”.

“Der Doradenbeauftragte”, sprach der Rucolabeauftragte, “ist zu Tisch außer Haus. Soll ich was ausrichten?”.

1 Kommentar:

  1. Ich wollt eigentlich seit zehn Minuten ganz was anderes machen, hab mich aber (mal wieder) hier festgelesen. Das is zwar bedauerlich, aber gut so. (Eine automatische Disziplinarmaßnahme wär praktisch, die nach einer programmierten Scherl-Verweildauer den Bildschirm verdunkelt ...)

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